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Interview mit York Hovest


Hier seht Ihr mein Interview mit York Hovest. Da ich die Chance hatte Ihm ein paar Fragen stellen zu können, nutze ich diese gleich aus. Nach dem Multimediavortrag 100 Tage Amazonien von York Hovest, war ich so begeistert und fasziniert und ich wollte mehr über York Hovest selbst erfahren, als auch über seine Arbeit als Fotograf.

York, wie kommt es, dass sich ein Modefotograf plötzlich entschließt 100 Tage in die entlegensten Gebiete der Erde zu reisen?

- Im Sommer 2011 hatte ich die unglaubliche Gelegenheit, den Dalai Lama während eines Aufenthaltes in Hessen portraitieren zu dürfen.

Dieser Mensch hat mich damals, wie kein zweiter je zuvor, beeindruckt und so habe ich ihm vor seinem Rückflug ein ganz persönliches Versprechen gegeben. Ich wollte einfach helfen. Dem Mann, den so viele Menschen auf der Erde verehren für seine Freundlichkeit, sein Mitgefühl und die Art, wie er es immer wieder schafft, Hoffnung und Mut zu geben.

Aus diesem Versprechen heraus ist mein Bildband „100 Tage Tibet“ entstanden. In dieser Zeit habe ich ganz besonders gemerkt, wie viele Menschen mir für meine Arbeit dankbar sind. Aufmerksamkeiten zu schaffen ist wichtig. Besonders heutzutage, denn wir vergessen viel zu schnell, wie viele bedeutende Probleme es auf auf unserer Welt gibt, denen wir viel zu wenig Aufmerksamkeit schenken. Sie geraten irgendwann in Vergessenheit, was aber nicht passieren darf.

Deshalb habe ich mich entschieden, aus „100 Tage Tibet“ eine ganze Reihe von Bildbänden zu kreieren, um die Menschen immer wieder daran zu erinnern, dass wir gewisse Themen einfach nicht in den Hintergrund rücken lassen dürfen.

Inwiefern haben dich solche Erlebnisse, wie die in Amazonien, geprägt?

- Ich lerne mit jeder Reise dazu. Es ist wichtig, sich mit sich selbst, der Natur und anderen Kulturen auseinanderzusetzen. Das, was mich die Menschen im Amazonasgebiet gelehrt haben ist, dass es nicht viel braucht, um im Einklang mit der Natur zu leben. Man muss nur achtsam sein und alles Leben respektieren.

Du bist selbst Vater. Was möchtest du deinem Kind, als auch anderen Kindern, für eine Message mitgeben?

- Mein Sohn hat bereits heute ein starkes Bewusstsein für seine Umwelt entwickelt. Er weiß was Umweltschutz bedeutet und das ist essenziell, denn es sind unsere Kinder, die die Fehler der Vergangenheit am meisten zu spüren bekommen werden.

Ich denke, das Aufmerksamkeit und Umweltbewusstsein die Dinge sind, die wir ihnen mitgeben sollten.

Was kannst du über deine Kameraausrüstung erzählen? Was darf auf einer solchen Reise nicht fehlen und was würdest du das nächste mal anders machen?

- Ich fotografiere auf meinen Expeditionen hauptsächlich mit der Leica-S. Sie ist eine sehr robuste und zuverlässige Kamera, die eine beeindruckende Tiefenschärfe hat und auch in den tiefen Tönen noch eine unglaubliche Differenzierung zustande bringt. Im Amazonas musste ich mein komplettes Equipment natürlich vor Nässe schützen. In Tibet war es die Kälte. Bei meinem nächsten Projekt benötige ich eine Unterwasser-Lösung, daran arbeiten wir zur Zeit. Das sind natürlich immer neue Herausforderungen, aber die nehme ich gern an :-) Grundsätzlich anders machen würde ich nichts, außer, dass man meist zuviel Kleidung im Gepäck hat. Da spare ich das nächste Mal.

Wie lädst du mitten im Amazonas deine Kameraakkus auf?

- Ich habe immer mehrere volle Akkus dabei und einige Power-Bank zum Aufladen. In der Regel halten die Akkus aber sehr lang, da man ja nicht den gesamten Tage mit eingeschalteter Kamera herumläuft. Zur Not hilft dann auch noch eine Solarpanel oder ein externes Stromaggregat.

National Geograpic Fotograf - wie kam es dazu?

- Ich habe mit meinem Tibet-Projekt die richtigen Personen beeindrucken und überzeugen können. Jedes Foto benötigt eine einzigartige Geschichte.

Hattest du mal ein fotografisches Missgeschick, über welches du dich noch bis heute aufregst?

- Nein, eigentlich nicht. Ich bin ein Mensch, der schon immer auch gern improvisiert hat. Wenn ich merke, etwas funktioniert nicht so, wie ich ich es mir vorgestellt habe, dann ändere ich etwas. Meist kommt dann dabei am Ende sogar etwas noch Besseres raus.

Wie läuft das so ab als Fotograf für National Geographic? Setzt du deine eigenen Ideen um oder bekommst du Anregungen und Projekte zugewiesen?

- National Geographic ist der Titel, unter dem meine Bildbände erscheinen. Die Projekte entspringen meiner Idee und Planung. Bevor es dann los geht stimme ich die Feinheiten mit den Lektoren und dem Verlag ab.

Was war dein bislang bestes Erlebnis ?

- Das Treffen mit dem Dalai Lama hat mich wohl am meisten Beeindruckt und positiv verändert. Ohne dieses Erlebnis gäbe es meine Bildbände heute wohl nicht.

Und welches war dein schlimmstes Erlebnis?

- Als ich auf meiner ersten Tibetreise ausgewiesen wurde. Da dachte ich, jetzt ist Alles vorbei, hier komme ich nie wieder hin….

Gibt es schon die nächsten Pläne für weitere Reisen und Abenteuer?

- Momentan stecke ich mitten in den Vorbereitungen für „100 Tage Weltmeer“, mein nächstes Projekt. Dabei geht es um den Schutz unsere Ozeane und das Bewusstsein der Menschen dafür. Es wird das wohl größte und umfangreichste Projekt für mich und mein Team und ich stecken all unser Herzblut in diese Sache. Beginnen wird das Ganze ca. Ende 2018, doch bis dahin gibt es noch wahnsinnig viel zu tun! Sponsorensuche, Forschungsreisen und viel Training für die geplante Atlantiküberquerung im Ruderboot.

 

Vielen Dank York Hovest für die aufgebrachte Zeit und das Interview mit dir. Für deine weiteren Projekte wünsche ich dir viel Glück, Erfolg und auch Stärke.

 

Weitere Infos über York Hovest findet Ihr hier:

Twitter: @York1978

Instagram: @yorkhovest100days

 

York Hovest: Bildband 100 Tage Amazonien

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